Dies ist der dritte Beitrag unseres Roadtrips von Adelaide nach Sydney (Teil 1, Teil 2). Die Great Ocean Road führte uns von Allansford nach Torquay und ist wohl der Inbegriff für einen Australischen Roadtrip. Nicht umsonst wurde diese Strecke von CNN travel 2017 unter die Top 3 der weltweit besten Roadtrip Strecken gewählt. Wie an einer Perlenkette aufgereiht folgt hier ein landschaftliches Highlight dem Nächsten. Problem: Die gut 253 km lange Strecke kann von Melbourne aus auch per Bus als Tagestrip gebucht werden und dementsprechend gut besucht sind die Sehenswürdigkeiten.

Loch Ard Gorge – hier sind wir nicht die einzige Touristen
Wir hatten fünf Tage, um in Ruhe die ganz großen Touristenmassen umgehen zu können und genug Zeit zu haben uns dieses schöne Fleckchen Erde näher anzusehen.
Von Allansford nach Port Campbell
Da wir von Adelaide nach Melbourne unterwegs waren starteten wir im Westen in Allansford. Zunächst führt die Great Ocean Road noch durchs Landesinnere. Doch kurz vor Peterborough geht es dann endlich in Richtung Küste.
An der Bay of Islands haben wir unseren ersten Fotostopp gemacht.

Bay of Islands
Ab hier geht es Schlag auf Schlag. Auf den restlichen gut 19 km machen wir unzählige Fotostopps.

Bay of Martyrs

The Grotto

London Arch (vorher London Bridge. Es war früher mit dem Festland verbunden, ist aber 1990 unerwartet kollabiert; wobei zwei Besucher auf dem rechten Felsen standen und von Hubschraubern gerettet werden mussten.)

The Arch
Von Port Campbell zu Cape Otway
Sucht man im Internet nach Bildern der Great Ocean Road, sind die ersten Treffer immer die Twelve Apostles. Sie sind sozusagen das Highlight unter den Highlights… Doch bevor wir diesen außergewöhnlichen Felsen einen Besuch abstatten halten wir zunächst noch am Loch Ard Gorge.

Loch Ard Gorge
Das Loch Ard Gorge wurde nach dem Klipper (Fracht-Segelschiff) Loch Ard benannt, das im Juli 1878 hier sank. Es gab lediglich zwei Überlebende, die sich hier an Land retten konnten. Vom gleichen Parkplatz aus kann man auch die Thunder Cave und den Strand am Sherbrook River erreichen. Hier ist dann auch schon deutlich weniger los und der kurze Rundgang hat uns sehr gut gefallen.

Thunder Cave

Thunder Cave

Sherbrook River

Sherbrook River
Spätestens an den Twelve Apostles war es dann allerdings vorbei mit der Ruhe. Ein großer Parkplatz und breite Wege sorgten jedoch dafür das wir trotz vieler Touristen noch einige tolle Bilder machen konnten. Und diese Naturkulisse ist schon echt grandios!

Twelve Apostles

Twelve Apostles

Twelve Apostles
Nach den Twelve Apostles führt die Straße dann leider wieder ins Landesinnere und wir konnten nur noch selten einen Blick auf das Meer werfen. Bei Cape Otway haben wir uns dann noch die Zeit genommen entlang der Straße in den Eukalyptusbäumen nach Koalas Ausschau zu halten. Wir waren dabei auch sehr erfolgreich und auf dem Campingplatz für diese Nacht (Bimbipark) saßen auch einige Koalas in den Bäumen über unserem Wohnmobil. Ein toller Abschluss eines schönen Tages!
Cape Otway nach Lorne
Bei einem Namen wie Great Ocean Road denkt man natürlich unweigerlich an eine Straße, die auch an jeder Menge weißer Sandstrände entlangführt. Und wir sollten nicht enttäuscht werden! Nachdem wir den grünen Abschnitt um Cape Otway hinter uns gelassen hatten stießen wir in Apollo Bay auf genau diese weißen Sandstrände.
Der Abschnitt von Apollo Bay nach Lorne hat uns aus diesem Grund auch am besten gefallen.

Apollo Bay
Wer plant, einmal selbst die Great Ocean Road zu bereisen, dem ist aus unserer Sicht eine Fahrt von Osten nach Westen ans Herz gelegt. Hier (Linksverkehr) stört dann keine Gegenfahrspur mehr das Panorama und die vielen kleinen Parkbuchten können einfacher angesteuert werden. Uns waren diese leider aufgrund einer durchgezogenen Mittellinie häufig verwehrt. Dennoch haben wir die Fahrt richtig genossen!
Lorne
Das kleine Lorne ist vermutlich der touristischste Ort entlang der ganzen Great Ocean Road. Und wir wären hier vermutlich einfach nur durchgefahren, denn als wir an einem frühen Sonntagnachmittag Lorne erreichten, war der Bär los. Hier hätten wir nicht mal einen Parkplatz gefunden.

Autoschlange im kleinen Lorne
Doch einen Parkplatz brauchten wir diesmal auch gar nicht suchen, denn wieder zeigten uns Australier was das Wort “Gastfreundschaft” bedeutet. In diesem Fall Cathie und Phil, die wunderbaren Eltern von Leanna. Zur Erinnerung, bei Leanna und ihrer Familie in Sydney durften wir bereits zu Beginn unserer Reise für 6 (!) Tage übernachten (hier geht’s zu unseren Sydney Beiträgen). Leannas Eltern haben ein “Shack” (Ferienhaus trifft es wohl am besten) in Lorne und nachdem Leanna ihrer Mutter von unserem bevorstehenden Besuch erzählt hat, hatte sie uns (über Leanna) gleich angeboten dort zu übernachten. Seit unserem Besuch in Sydney folgt Cathie auch unseren Blog und hat uns dann erneut angeboten, dort kostenfrei einzu“shacken“ ?. Das Angebot haben wir sehr gerne angenommen und hier konnten wir dann auch problemlos direkt vor der Haustür parken.

The Shack

Küche

Schlafzimmer
Bereits die vierte Generation der Familie verbringt hier in Lorne Urlaube oder langen Wochenenden. Das gemütliche Holzhaus versteckt sich etwas hinter Eukalyptus-, Eichenbäumen und Sträuchern und ist vollgepackt mit “Familiengeschichten”. Klar, dass wir hier erstmal ein bisschen auf der Terrasse verweilt und bei einem kühlen Gläschen Wein das Buch über die Geschichte des “Shacks” und auch das Gästebuch durchgestöbert haben ?.

Gästebuch mit den vielen kleinen Geheimnissen von “The Shack”
“The Shack” liegt fußläufig zu Lornes Ortskern, wo unzählige Geschäfte, Restaurants und Bars um die Gunst der Gäste werben. Und auch wir lassen unsere Touristendollars im Ortskern und bestellen erstmal zwei große Bier, vegetarische Burger und Pommes im The Bootle of Milk (leckeres Essen und toller Service!).
Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang auf dem Doug Stirling Walking Track (benannt nach dem Großonkel von Leanna – wir schrieben ja bereits oben, dass es ein Ort voller Familiengeschichte ist) tranken wir als Schlummifix einen Gin Tonic in einem Pub mit Blick auf den Strand.

Kleine Verschnaufpause

Straßenkunst
Zum Glück durften wir zwei Nächte im Shack bleiben. Und so nutzen wir den nächsten Tag um am Strand zu lesen (Christiane!), bzw. “Wassersportkenntnisse” ein wenig aufzufrischen (ich!).

Hier sieht es noch sportlich aus, später waren meine Rippen geprellt und die Badehose zerrissen
Anschließend waren wir dann noch mutig genug (also trotz Hitze und geprellter Rippen) um zu Teddy’s Lookout zu wandern und von dort nochmal einen tollen Blick über die Great Ocean Road werfen zu können.

Aussicht vom Teddy’s Lookout
Auf diesem Weg möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Cathie und Phil für ihre Gastfreundschaft bedanken. An das Shack und Lorne werden wir uns immer sehr gerne zurück erinnern!
Von Lorne über Torquay nach Melbourne
An unserem letzten Tag ging es für uns dann weiter von Lorne über Torquay bis nach Melbourne. Auch hier gibt es noch jede Menge zu sehen. Der Split Point Leuchtturm hat uns hier jedoch am besten gefallen.

Split Point Leuchtturm