Wir folgten wieder dem Twin Coast Discovery Highway und machten dabei einen Abstecher nach Cape Reinga. Anschließend ging es für uns an der Westküste wieder langsam zurück nach Auckland. Hier besuchten wir unter anderem den Ninety Miles Beach, die mächtigen Kauri Bäume und gingen auf Großwildjagd 😉
Cape Reinga
Cape Reinga liegt ganz im Nordwesten der Nordinsel Neuseelands. Um Cape Reinga einen Besuch abzustatten mussten wir vom Twin Coast Discovery Highway abbiegen und fast 100 km auf dem Highway 1 nach Norden fahren. Cape Reinga ist ein sehr beliebtes Touristenziel mit gut 120.000 Besuchern im Jahr und in der Hochsaison mit bis zu 1.300 Fahrzeugen am Tag und alle wollen ein Foto vom Leuchtturm machen.
Im Winter sind wir von solchen Touristenmassen zum Glück weit entfernt. Ganz im Gegenteil. Als wir ankamen standen dort ganze 5 Autos auf dem Parkplatz. Und als wir uns auf den kurzen Fußweg zum Leuchtturm machten kamen uns diese Besucher alle schon entgegen 🙂 Wir hatten diesen tollen Platz also ganz für uns alleine, wie geil war das denn?
Am Cape Reinga treffen die tasmanische See und der pazifische Ozean aufeinander. Und dieses einzigartige Naturschauspiel konnten wir von oben super sehen.
Cape Reinga ist außerdem der Startpunkt des TAs, des Te Araroa Trails, der auf fast 3.000 Kilometern vom Norden der Nordinsel bis nach Bluff im Süden der Südinsel führt. Diesem Fernwanderweg sind wir auf unserer Reise durch die Nordinsel schon öfters begegnet 😉

Hier entlang geht der Te Araroa
Ninety Miles Beach und Ahipara
Auch wenn der Ninety Miles Beach “nur” 55 Meilen (gut 88 Kilometer) lang ist, ist seine schiere Größe kaum zu begreifen. Bei Ebbe ist der Strand so breit, das Ausflugsbusse oder Allrad Fahrzeuge an ihm entlang bis fast nach Cape Reinga fahren können.
Da für die nächsten Tage etwas unbeständigeres Wetter angekündigt war, entschieden wir uns für drei Nächte im Ahipara Holiday Park zu bleiben. Um von Cape Reinga zum Campingplatz zu kommen benötigten wir gute 2 Stunden. Und auch Ahipara liegt noch am Ninety Miles Beach!
Der Campingplatz war echt super! Mit einer tollen Lounge, mit gutem Internet und sogar Kaminfeuer am Abend. Da konnten uns die kräftigen Schauer, die es immer wieder gar nichts anhaben.
Und Schönwetterphasen nutzen wir um joggen oder spazieren zu gehen. Nur am letzten Tag war es einfach unglaublich windig und wir wurden teilweise gesandstrahlt…
Kauri Coast
Folgt man dem Twin Discovery Coast Highway von Ahipara in Richtung Süden kommt man automatisch auch an der Kauri Coast vorbei. Die großen Kauri Bäume sind Neuseelands größte heimische Baumart. Leider sind diese tollen Bäume sehr empfindlich und so sind alle Besucher angehalten, vorher die Schuhe zu säubern, zu desinfizieren und auf den Wanderwegen zu bleiben. Unglaublich, dass sich einige Besucher leider nicht an diese Anweisungen halten 😢. Und so war auch der Wanderweg zu den Four Sisters vor kurzem gesperrt worden.
Dennoch hatten wir Glück und konnten Tane Mahuta, den größten verbliebenen Kauri Baum Neuseelands besuchen. Dieser ist unfassbare 2.000 Jahre alt, mehr als 51m hoch und hat einen Stammdurchmesser von mehr als 4m. Neben diesem Giganten kommt man sich schon ziemlich klein vor.
Für uns ging es dann weiter in den Trounson Kauri Park, wo die Kauri Bäume zwar wesentlich kleiner ausfallen, dafür aber noch recht zahlreich vorhanden sind.

Skippy & Rocky auf dem Weg in den Trounson Kauri Park

Kauri Bäume
Trounson Kauri Park Campground
Direkt am Park gab es auch einen Campingplatz, auf dem wir ganz alleine die Nacht verbrachten. Und da wir über eine Schotterstraße gut 7 km bis in den Park gefahren waren, war es hier mucksmäuschenstill.
Mitten in der Nacht, änderte sich das leider schlagartig und immer wieder hörte ich ein rascheln. Kam das aus unserem Campervan? Ich weckte Christiane und schnell, hatten wir unsere Mülltüte als Ursache ausgemacht. Hatte sich da etwa eine Maus in unseren Camper geschlichen und naschte an unseren Resten? Schnell hatte ich als Lösung das Entfernen der Mülltüte (inkl. Maus) aus unserem “Schlafzimmer” ausgemacht. Auf dem Campingplatz selber gab es leider keine Möglichkeit diese Tüte zu entsorgen. Also hing ich sie an den Außenspiegel und schnell schlossen wir wieder die Türe…
Gerade als wir das Licht wieder ausgemacht hatten, raschelte es schon wieder. Und wieder im Campervan 🙁 Wie fängt man nun in einem engen Campervan mit vielen Ecken und Verstecken eine Maus die frei herumläuft? Als Vegetarier hatten wir natürlich keinen Speck im Kühlschrank. Also sollte unser Putzeimer herhalten, den wir mit drei leckeren Müsliriegeln füllten und als “Falle” aufstellten um auch die zweite Maus (oder was es noch die erste?) aus dem Camper zu entfernen zu können. Inzwischen wurde es auch draußen lauter, wahrscheinlich hatte ein Possum gefallen an unserem Müllsack gefunden. Im Dunkeln lagen wir längere Zeit leise herum, versuchten die Geräusche von innen und außen zu unterscheiden um festzustellen, ob unser Plan aufging. Und tatsächlich tapste etwas unter unserem Bett entlang. Doch ein Kontrollblick mit der Rotlichlampe zeigte noch keine Maus… Also warteten wir weiter. Zum Rascheln draußen kam irgendwann dann noch Christianes tiefes Atmen. Und irgendwann bin auch ich dann eingeschlafen. Die Maus hat sich übrigens nicht blicken lassen und auch beim abbauen des Bettes am nächsten Tag war keine Spur mehr von ihr zu erkennen. War scheinbar kein Freund von Müsliriegeln 😂.

Hier spielte sich das “Drama” ab 😁
Muriwai Beach
Für uns ging es weiter Richtung Süden und die Landschaft gab nochmal alles!
Wir kamen Auckland und damit dem Ende unserer Zeit in Neuseeland langsam aber sicher näher. Für unsere letzte Nacht auf einem Campingplatz fiel unsere Wahl auf den Muriwai Beach Campground. Dieser lag wie der Name schon sagt, direkt am Muriwai Beach. Und so nutzen wir die Möglichkeit am dunklen Sandstrand ein wenig Abschied von Neuseelands schöner Küste zu nehmen. Und schon wieder (oder auch immer noch) war uns Petrus wohlgesinnt und verwöhnte uns mit schönstem Sonnenwetter.
Nun darf auch in Neuseeland langsam der Winter Einzug halten, denn unser nächstes Ziel sind die Cook Inseln. Glaubt man den Reiseportalen liegt Juni in der idealen Reisezeit. Es ist einer der trockensten Monate und wir freuen uns schon jetzt auf Wassertemperaturen von 25°C 😎.