Nachdem wir in Cairns unseren neuen Campervan “Queen” abgeholt hatten, ging es für uns zunächst in Richtung Norden. Dort wartete mit dem Daintree Regenwald der älteste Regenwald der Welt auf uns. Schon die Anreise über den Captain Cook Highway mit der tollen Landschaft machte wieder richtig Lust aufs Camperleben! Und ja, das ist der gleiche Cook, der auch den Cook Inseln (von denen wir ja gerade kamen) ihren Namen gab.

Rex Lookout
Daintree Village
Unser erstes Ziel war Daintree Village, ein kleiner Ort, der vermutlich ohne Tourismus lange ausgestorben wäre. Hier ergatterten wir im Daintree Riverview Caravan Park einen schönen Stellplatz für zwei Nächte.
Am Campingplatz selber gibt es auch ein kleines Museum in dem die sehr netten Inhaber einige Raritäten aus früheren Zeiten gesammelt haben.
Wir mussten zunächst aber mal unsere Rucksäcke auspacken und uns in unserem neuen Camper richtig einrichten.
Und dann gab es gute Nachrichten aus der “neuen” Heimat 🙂 Christiane hatte sich bereits Ende April auf eine (wie für sie gemachte) Stelle in Enschede (NL) beworben. Und nach zwei Vorstellungsgesprächen via Skype, inklusive einer “Hausaufgabe”, bekam sie von ihrem zukünftigen Chef die Jobzusage. Klar, dass wir das erstmal ein wenig feiern mussten. Zunächst mit einer Flasche Weißwein an unserem Camper. Dann zogen wir weiter in den angrenzenden Pub 😉
Mit der Jobzusage steht nun aber auch fest, dass unsere Auszeit Ende September definitiv endet.
Daintree River Cruise
Daintree Village liegt direkt südlich des Daintree Rivers. Und dieser ist vor allem für seine “Salties”, seine Salzwasserkrokodile bekannt. Direkt an unserem Campingplatz konnten wir eine Flussfahrt buchen. Für gut 17,- € pro Person kann man hier von zwei unterschiedlichen Startpunkten, zwei unterschiedliche Bereiche des Flusses und natürlich seiner Bewohner kennenlernen. Arme und Beine sollte man dabei vorsichtshalber innerhalb des Ausflugsbootes lassen… ansonsten rutscht man sehr schnell in der Nahrungskette nach unten durch 😉 Aussage unseres Kapitäns dazu:
“Crocodiles don’t eat clever people.”
(Krokodile essen keine klugen Menschen.)

Crocodile Express Daintree River Cruises
Wir haben die beiden Bootstouren auf zwei Tage verteilt, da man zum zweiten Anleger mit dem Auto fahren musste und wir am nächsten Tag eh weiter fahren wollten.
Bei unserer ersten Tour, die direkt am Campingplatz los geht, hatten wir richtig Glück und konnten einige der beeindruckenden Tiere aus nächster Nähe beobachten. Die Krokodile haben sich in den vielen Jahren an die Motorengeräusche der Ausflugsboote gewöhnt und stören sich nicht wirklich an den neugierigen Besuchern. Bei unbekannten Motorengeräuschen sind sie allerdings schnell im Wasser.
Und gegen Abend wurden wir noch mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt.
Bei der zweiten Bootstour am nächsten Tag sahen wir auch wieder tolle Krokodile bei schönstem Wetter.
Hier bekamen wir ein Schauspiel der ganz besonderen Art geboten. “Scarface”, der Boss unter den Salties hier, verscheuchte einen Kontrahenten von einer Sandbank, auf der normalerweise seine Krokodildame liegt. Laut Kapitän bekommt man so etwas nur ein paar mal im Jahr zu sehen 🙂
Cape Tribulation
Nach der zweiten Flussfahrt ging es für uns direkt auf das dritte Boot. Dieses Mal setzten wir mit der Fähre auf die andere Flussseite über. Und ab hier waren wir dann gefühlt auch richtig im Regenwald! Die Straße wurde schmaler, kurviger und die Vegetation dichter. Von einem Aussichtspunkt aus, konnten wir uns einen ersten Überblick verschaffen. Leider war es etwas diesig.

Alexandra Range Lookout
Der Regenwald reicht hier bis direkt ans Korallenmeer. So eine Kulisse sieht man auch nicht alle Tage.
Doch auch wenn uns die Sonne und die warmen Temperaturen dazu einluden im Meer schwimmen zu gehen, haben wir dankend abgelehnt…
Wir hielten uns an die Abmachung, die unser Kapitän mit den Krokos hat:
“I don’t go in their river, and they don’t go down to my pub.”
(Ich geh nicht in ihren Fluss, und sie kommen nicht in meine Kneipe.)
Oder auch:
“We are just not on their menus, unless we put ourselves there!”
(Wir stehen einfach nicht auf ihrer Speisekarte, es sei denn, wir platzieren uns selbst drauf.)
Am Cape Tribulation hatten wir uns für zwei Nächte in der Safari Lodge einen schönen Stellplatz für unseren Camper gesichert. Von hier aus konnten wir in wenigen Minuten den Strand und natürlich auch das Kap selber erreichen.

Aussicht vom Kulki Lookout
Und auch ein sehr schön angelegter Holzpfad durch den Regenwald begann direkt auf der anderen Straßenseite. Die hier lebenden Cassowaries konnten wir jedoch leider nicht entdecken. Diese Vögel können nicht fliegen und sind so groß, dass sie in der Lage sind ganze Früchte (inkl. Kerne) zu schlucken. Bis auf den Kern wird alles verdaut. Mit jedem “Toilettengang” pflanzt der Vogel also einen neuen Baum 😉 und stellt sozusagen seine zukünftige Verpflegung sicher.

Holzpfad

Cassowary im Zoo in Sydney
Doch auch ohne Cassowaries gab es einiges im Regenwald zu entdecken…