Nachdem wir fast zwei Wochen durch die Tasmanische Wildnis gereist sind, dabei jede Menge Wanderungen gemacht und Höhenmeter überwunden haben geht es für uns nun wieder zurück an die Küste. Bevor wir jedoch in Richtung Meer aufbrachen galt es zunächst mal wieder einige Vorräte aufzufüllen. Launceston als zweitgrößte Stadt in Tasmanien bot sich hier für uns an (und lag eh auf dem Weg). Wieder brauchten wir gut 2 Stunden, bis alles eingepackt und im Auto verstaut war. Anschließend haben wir dann unseren Campervan „Wolly“ an einer Waschstraße auch nochmal ein wenig auf Vordermann gebracht.
Narawntapu-Nationalpark
Der Narawntapu-Nationalpark liegt im Norden Tasmaniens an der Bass-Straße, die das australische Festland von Tasmanien trennt. Sein eigentlicher Name war früher, kein Witz, Asbestos-Range-Nationalpark. Da dies aber wohl zu viele Besucher abschreckte, besann man sich doch wieder auf den ursprünglichen Namen der Ureinwohner. Da wir uns nicht sicher waren, wie man diesen Namen denn wohl ausspricht haben wir im Besucherzentrum nachgefragt. Na / rawn / tapu lautete die Antwort mit Betonung auf der mittleren Silbe.
Der Nationalpark ist vor allem für seine Wildtiere bekannt. Hier trifft man vor allem in den Abendstunden zahlreiche Rotbauchfilander, Wallabies, Kängurus und dazu unzählige Vogelarten. Diese futtern direkt auf dem Campingplatz oder der angrenzenden Wiese ?.
Springlawn Visitor Center Campground
Direkt neben dem Besucherzentrum gibt es mit dem Springlawn Visitor Center Campground einen sehr schönen Campingplatz. Hier findet man Stellplätze mit Strom, Toiletten mit Spülung, einen Duschtrakt (warme Duschen – $2 für 4 Minuten) und Wasseranschlüsse. Diese greifen einmal auf wahrscheinlich eisenhaltiges (und aus diesem Grund ziemlich braunes) Grundwasser zurück und einmal auf Regenwasser. Warnschilder weisen auch beim Regenwasser darauf hin, dass eine Behandlung des Wassers (durch z.B. dreiminütiges Kochen) empfohlen wird. Wir haben das Wasser zusätzlich durch unseren Sawyer Wasserfilter laufen lassen und waren somit auf der sicheren Seite. Direkt neben dem Campingplatz gibt es dann auch noch einen überdachten Picknickbereich mit BBQ Möglichkeit.
Das Besucherzentrum ist gleichzeitig Startpunkt für verschiedene Wanderungen und auch das Meer liegt nur gut 1 Kilometer hiervon entfernt. Das Ganze kostet aus unserer Sicht sehr faire $16 (gut 10,- €). Da wir es in den nächsten Tagen etwas „ruhiger“ angehen lassen wollten, haben wir uns hier für 4 Nächte eingebucht.


Wie schon oben beschrieben ist das Highlight des Nationalparks die Tierwelt. Und so besuchen uns bereits kurz nachdem wir unseren Campervan geparkt haben, die ersten Rotbauchfilander. Es dauert nicht lange und die ersten Wallabies hüpfen zwischen den Stellplätzen herum 🙂 Einige davon haben auch Babys dabei, die nun neugierig aus dem Beutel schauen. Nach dem Essen haben wir dann noch die angrenzende Wiese besucht. Hier waren dann neben den vorgenannten Tieren auch noch unzählige (mehr oder weniger friedliche) Kangaroos zu sehen. Für uns der perfekte Abschluss unseres Tages.
Bird Hide Walk / Archers Knob
Am Ende des Campingplatzes startet ein Weg in Richtung des Aussichtspunktes am Archers Knob. Diesen Spaziergang wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und sind nach einem gemütlichen Start in den Tag gegen Mittag losgegangen. Dieser sandige Weg führt zunächst durch dichtere Vegetation und man hat nach kurzer Zeit die Möglichkeit einen kleinen Abstecher zu einem Süßwassersee zu machen.
Anschließend sind wir dann dem Weg weiter folgend in Richtung Archers Knob gegangen. Die gut 100 Höhenmeter haben wir schnell überwunden und von oben gab es als Belohnung eine fantastische Aussicht.


Wir sind dann am Bakers Beach entlang zurück in Richtung Campingplatz gegangen. Hier hatten wir den Strand fast ganz für uns alleine und sind nur zwei anderen Paaren über den Weg gelaufen. Abends sind wir dann nochmal zur Wiese gelaufen und haben geschaut, was unsere hüpfenden Freunde denn so treiben.

Sonnenuntergang à la Narawntapu
Es gibt Abende, da stimmt einfach alles 🙂 Eigentlich ich hatten wir uns wegen des leichten Regens bereits in den Campervan zurückgezogen und quatschten munter vor uns hin, als ich durch das Fenster die Wolken am Himmel orange leuchten sah. Wir sind dann nochmal raus und die Szenerie hat uns dann tatsächlich die Sprache verschlagen. Diese Abendstimmung war einfach nur der Hammer!