Als erste Station unseres Roadtrips durch den Südwesten Amerikas hatten wir uns den Joshua Tree Nationalpark ausgeschaut. Dieser ist benannt nach den dort wachsenden Bäumen, den Joshua Trees. Der Nationalpark hat aber viel mehr zu bieten als ein paar Bäume….

Joshua Tree
Overflow Campingplatz
Gut zwei Wochen vor dem Start unseres Roadtrips hatten wir versucht online einige schöne Campingplätze direkt im Joshua Tree Nationalpark zu buchen. Leider mussten wir schnell feststellen, dass sich dies schwieriger gestaltete als gedacht. Denn diejenigen Plätze, die online gebucht werden konnten, waren leider alle schon weg – und das für die nächsten 2 Monate. Weitere Campingplätze sind auf “first come, first serve” Basis. Das bedeutet, dass der erste, der den Platz vor Ort belegen kann, Glück hat. Da wir zunächst in Los Angeles unseren Camper abholen, danach einkaufen und dann noch ca. 160 Meilen (knapp 260 km) fahren mussten, war uns klar, dass wir nicht zu den Ersten gehören würden.
Nach einiger Recherche im Internet sind wir dann schließlich auf den Joshua Tree Overflow Campingplatz aufmerksam geworden. Hier dürfen sich Camper hinstellen, wenn der Nationalpark “überläuft”. Der Platz hat zwar keine Toiletten und liegt außerhalb des Parks, ist dafür aber kostenlos. Da wir in unserem Camper nun eine Toilette haben, war das für uns eine ideale Lösung. Und gegen halb sieben waren wir dann endlich vor Ort, haben erstmal ausgepackt und uns eingerichtet und dann noch kurz den Sonnenuntergang genossen.

Joshie auf dem Overflow Campingplatz
White Tank Campground
Am nächsten Morgen sind wir zunächst noch auf der Suche nach Feuerholz nach Joshua Tree (die Stadt) gefahren. Leider wurden wir weder im Walmart noch in einem Baumarkt fündig ?. Dafür kann man im Walmart Waffen kaufen… Prioritäten halt ??♀️??♂️
Anschließend ging es für uns in Besucherzentrum. Hier besorgten wir uns den Nationalpark-Pass “AMERICA THE BEAUTIFUL”. Für $80 (ca. 70,14 €) können wir nun für ein Jahr lang in alle Nationalparks der USA fahren. Bei unserer Reisedauer ist diese Option wesentlich günstiger, als in jedem Park separat Eintritt zu bezahlen. Unser weiterer Plan war, relativ früh an den Campingplätzen im Park zu sein um einen der Plätze die am Morgen verlassen wurden in Beschlag zu nehmen. Im Besucherzentrum erklärte uns der nette Mitarbeiter, dass alle Campingplätze belegt seien und keiner abreist. Es sei Hauptsaison und Spring Break (Frühlingsferien). Selbst wenn es einen freien Platz gäbe, wäre dieser meistens innerhalb von einer Minute wieder belegt ?
Da wir so oder so in den Nationalpark fahren wollten, versuchten wir dennoch einfach unser Glück und wurden tatsächlich bereits am zweiten Campingplatz, dem White Tank Campground fündig ?. Die Ausstattung ist simpel, es gibt hier “nur” Plumpsklos und kein Wasser, dafür aber Lage, Lage, Lage!

Joshie auf dem White Tank Campground
Da unser Camper eine richtige Wundertüte zu sein scheint (Großer Wasser und Abwassertank, eigene Toilette, ein Kühlschrank der mit Gas betrieben wird) haben wir uns den Platz direkt für drei Nächte gesichert. Anschließend sind wir über die Felsformationen geklettert und haben mit einem Glas Wein auf unser Glück angestossen.
Es dauerte nicht lange, bis weitere Fahrzeuge in der Hoffnung auf einen Stellplatz über den Campingplatz fuhren. Und nach kurzer Zeit fragte uns ein jüngeres Pärchen, wie wir es geschafft hätten, hier einen Platz zu ergattern. Und da wir in Australien sehr große Gastfreundschaft erfahren haben, haben wir den beiden angeboten, sich mit uns auf den Platz zu stellen. Page und Michael sind frisch verlobt und haben auf dem Weg zu Verwandten einen Abstecher in den Nationalpark gemacht. Und sie hatten sogar Feuerholz dabei ?.
So saßen wir abends zusammen am Lagerfeuer und lernten, dass Marshmallows was für Anfänger ist. Die Profi-Version nennt sich S’more und ist ein Sandwich aus Kräcker-Marshmallow-Schokoladenscheibe-Marschmallow-Kräcker. Page hat uns jeweils einen davon zubereitet und meine Güte… das war vielleicht lecker. Was man nicht so alles lernt beim Campen ?.
Erkundung Nationalpark
Am nächsten Morgen haben wir es ruhig angehen lassen und erstmal gemütlich in der Sonne gefrühstückt. Anschließend stand eine Fahrt durch Nationalpark mit einigen Wanderungen und jeder Menge Fotostops auf dem Programm. Wir sind zunächst zu Key View, einem der höchsten Punkte im Nationalpark gefahren.
Dann ging es weiter nach Cap Rock

Cap Rock
Unser nächster Stop war das Hidden Valley und hier war bereits soviel los, das wir keinen Parkplatz mehr finden konnten und deshalb etwas weiter weg parken mussten. Unsere Wanderung wurde dadurch dann etwas länger…

Hidden Valley
Zum Abschluss sind wir dann noch zu Fortynine Palms Oasis, einer Oase in einem Tal im Norden des Nationalpark gefahren. Hier blühte auf einmal alles, obwohl wir hier doch schon sehr nah an einem wüstenähnlichen Klima sind.

Fortynine Palms Oasis

Fortynine Palms Oasis

Fortynine Palms Oasis
Hier lief uns eine tolle Schildkröte über den Weg:
Im Gegensatz zu unseren weiteren Zielen im Südwesten der Vereinigten Staaten ist im Joshua Tree Nationalpark in der Zeit von Februar bis April Hauptsaison. Im Sommer ist es schlicht viel zu heiß um hier den Nationalpark zu erkunden. Doch obwohl es tagsüber auch im März schon richtig warm wird, kühlt es Abends doch immer schnell ab, wenn die Sonne untergegangen ist.
Wir haben also auch den zweiten Abend am Lagerfeuer ausklingen lassen und hatten wieder nette Gespräche mit Page und Michael.
Am Morgen mussten die beiden dann schon weiter und wir haben uns verabschiedet. Und da sie nicht mehr campen, überließen sie uns sogar ihr restliches Feuerholz und die Zutaten für S’more! Echt nett! Anschließend sind wir den Arch Rock Nature Trail gegangen. Dieser startet direkt an unserem Campingplatz und ist nur ein kurzer Rundweg. Aber der Steinbogen war sehr schön und zwischen den Felsen kann man sich auch ein wenig verlaufen, bis man wieder herausgefunden hat. Wir waren froh, dass wir einen Tag lang nicht fahren mussten und haben den Rest des Tages mit bloggen und chillen verbracht.

Arch Rock

Arch Rock
Der Süden des Joshua Tree Nationalparks
Fährt man die Straße vom White Tank Campground in Richtung Süden nach Cottonwood zeigt der Joshua Tree Nationalpark bereits nach kurzer Zeit ein ganz anderes Gesicht. Im Frühjahr blühen hier am Straßenrand noch eine Menge Blumen.
Anschließend geht es weiter in das wesentlich tiefer liegende Pinto Basin, dass über eine ganz andere Vegetation verfügt. Wir haben zunächst am Cholla Cactus Garden gehalten. Hier gibt es einen kleinen Rundweg. Zu den Kakteen selber hält man besser einen Sicherheitsabstand!

Cholla Cactus Garden

Cholla Cactus
Weiter ging es entlang einiger Ocotillos, die sehen eher aus wie ein abgestorbener Busch, entwickeln aber nach Regen tatsächlich rote Blüten.

Ocotillo
Unser letzter Stopp führte uns dann noch nach Cottonwood Spring, einer Oase mit riesigen Palmen.
Für uns ein wirklich schöner Abschluss unseres ersten Nationalparks in den USA.