Während unserer Kreuzfahrt machten wir drei Landgänge. Zunächst besuchten wir Darwin. Anschließend ging es für uns über Ost-Timor zur Komodo Insel. Auf dem Weg nach Singapur gab es außerdem noch einen Stopp in Bali. Von unserem Schiff aus konnten wir sogar eines unserer Flitterwochenhotels sehen 😉.
Darwin
Darwin ist die Pforte zu Australiens oberen Ende, dem Staat Northern Territory. Unser Schiff legte direkt am Hafen an. Wir konnten von dort über den City Walk direkt in Richtung Zentrum nehmen. Hier gab es entlang eines sehr schön angelegten Schwimmbeckens viele nette Bars und Restaurants.
Uns zog es jedoch zunächst in Richtung des Survivors Lookout. Von diesem höher gelegenen Punkt aus verschafften sich die Überlebenden eines verheerenden Japanisch Bombenangriffs am 19. Februar 1942 einen ersten Überblick über die Schäden.
Auf Darwin wurden während des Krieges mehr Bomben abgeworfen als auf Pearl Harbor. Wir wollten mehr darüber erfahren und besuchten das Darwin Military Museum. Dieses kleine aber feine Museum gibt einen guten Überblick über die Ereignisse des zweiten Weltkrieges.
Außerdem gibt es noch eine Ausstellung mit Informationen zum Vietnamkrieg. Wir waren während unserer Reise durch Australien immer wieder überrascht, wo Australische Soldaten ihr Leben gelassen haben. Und die Rekrutierung von Soldaten lief seinerzeit zum Teil auch ziemlich subtil ab…
Vom Museum schlenderten wir dann entlang der Strandpromenade zurück zum Hafen.
Wir haben Australien wirklich lieben gelernt. Doch nun war es leider an der Zeit Abschied zu nehmen. Und so tranken wir im “Snappers Rock” einen letzten Wein auf dem Australischen Kontinent. Nun konnten wir auch endlich einen tasmanischen Weißwein probieren, von dem wir nur Gutes gehört hatten.
Gegen Abend legte das Schiff dann ab und machte sich auf den Weg nach Singapur. In Darwin waren jede Menge weitere Gäste zugestiegen und es wurde merklich voller in den Bars und Restaurants.
Ost-Timor
Ost-Timor ist wohl ein Ziel, das wir ohne eine Kreuzfahrt nie bereist hätten. So bekamen wir die Gelegenheit uns etwas genauer mit seiner Geschichte zu befassen. Wir buchten die Dili-Highlights Tour über unsere Kreuzfahrtgesellschaft.
Ost-Timor ist das jüngste Land Asiens und erst seit 2002 unabhängig. Ursprünglich gehörte es zu Portugal, ehe es während des zweiten Weltkrieges von 1942-1945 von Japan besetzt wurde. Nachdem Krieg ging es wieder zurück an Portugal. Ost-Timor erklärte 1975 seine Unabhängigkeit von Portugal und wurde nur 10 Tage später von Indonesien besetzt. Laut unserem Tourguide war wohl die Angst vor dem Kommunismus ausschlaggebend. Der Westen unterstütze Indonesien. Da Ost-Timor jedoch auch über Öl- und Gasvorkommen verfügt könnte zugleich auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle gespielt haben.
Unser erster Tourstopp war das Museum des timoresischen Widerstandes (“Timorese Resistance Archive and Museum”) in der Hauptstadt Dili.
Am 12. November 1991 wurden beim Santa Cruz Massaker ca. 250 Jugendliche vom Militär. Journalisten, die Zeugen geworden waren, konnten ihre Kameras verstecken, berichteten über die Geschehnisse und brachten Ost-Timor zurück ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Wir besuchten den Ort des Geschehens, einen Friedhof. Ein paar Wochen zuvor war ein Timorese gestorben und es ist üblich Blumen niederzulegen. Das Militär hat dieses Ereignis genutzt, um die Menschen zu erschießen.
Im 1999 stimmte die Bevölkerung dann erneut für die Unabhängigkeit und am 20. Mai 2002 war es dann endlich soweit.
Nach soviel trauriger Geschichte besuchten wir zur Abwechslung noch einen traditionellen Markt.
Und bei Portugal als langjährigem Kolonialherrscher darf natürlich auch eine Christusstatue nicht fehlen. Es wurde 1988 gebaut und war ein Geschenk der Suharto Regierung an die Timoresische Bevölkerung. Es ist 27 Meter hoch und repräsentiert die 27 Provinzen der Indonesischen Republik – zur damaligen Zeit war die 27. Provinz Timor-Leste. Die Wanderung zur Statue über 597 Stufen mit Blick auf die zwei angrenzenden Strände hat uns am Besten gefallen.
Komodo Insel
Der Besuch der Komodo Insel war das Highlight unserer Kreuzfahrt! Sie gehört zu den “neuen” 7 Naturwundern und ist für ihre Komodo Dragons bekannt, die wir uns aus der Nähe anschauen wollten.
Um überhaupt auf die Insel zu dürfen musste man vorab eine Tour buchen. Die Insel ist ein Nationalpark und darf ohne Begleitung eines Parkrangers nicht erkundet werden. Der Grund liegt auf der Hand… mit Betreten der Insel rutscht der Mensch in der Nahrungskette einen Platz weiter nach unten. Komodo Dragons werden bis zu 3,70 m lang und sind bis zu 20 Stundenkilometer schnell.
Gut 1.300 Dragons leben auf Komodo und ernähren sich vor allem von Wasserbüffeln und Hirschen. Ihr Jagdverhalten ist relativ einfach. Sie beißen das Opfer nur einmal kurz und die dabei übertragenen Bakterien übernehmen dann langsam aber sich den Rest. Sie laufen dann einfach der Blutspur hinterher und ggf. beißen einfach noch mal zu.
Wir hatten das Glück am Wasserloch diese beeindruckenden Tiere aus nächster Nähe zu beobachten 🙂
Nach unserer Wanderung ging es dann vom Steg aus auf eine Holzboot, dass uns in Richtung Pink Peach fuhr. Pink Beach hat einen leichten Rosa Stich im Sand. Highlight ist jedoch das direkt am Strand beginnende Korallenriff. Wirklich sehr gut erhalten und mit reichlich bunten Fischen braucht es den Vergleich mit dem Great Barrier Reef nicht zu scheuen. Es hieß also mal wieder Brille, Schnorchel und Flossen an und ab ins Wasser 😎.
Ein Wermutstropfen blieb jedoch bei unserem Besuch der Komodo Insel. Und zwar der Massentourismus. Und ja, es ist mir bewusst, dass wir Teil des Problems sind. Wenn ein Kreuzfahrtschiff mit 2.000 Passagieren vor Anker geht, führt das zwangsläufig zu Staubildung und vollen Attraktionen. Im Schnitt besuchen sonst nur 200 – 300 Gäste / Tag den Nationalpark. Wenn dann jedoch die Guides nur die Schnorchelausrüstung verteilen und keine Einweisung geben, führt das neben den Menschenmassen auch dazu, dass Leute auf den Korallen herumstehen um sich auszuruhen und sich (wahrscheinlich) noch nicht einmal was dabei denken.
So zerstören wir diese einzigartigen Plätze für nachfolgende Generationen und die bei den Einheimischen dringend benötigten Arbeitsplätze fallen dann weg. Beides ist sicher nicht im Interesse der Einwohner und sollte besser reguliert werden.
Bali
Bali war unser letzter Stopp bevor wir uns auf den Weg nach Singapur machten. Auch hier hätten wir wieder vorab eine Tour buchen oder auf eigene Faust an Land gehen können. Da wir aber erst im letzten Sommer drei Wochen auf Bali geflittert haben und hier für zwei Tage mit einem privaten Guide die schönsten Fleckchen der Insel erkunden durften blieben wir dieses Mal an Bord und genossen die Ruhe.
Von unserem Schiff aus konnten wir jedoch sogar eines unserer Flitterwochenhotels und das davor liegende Riff erkennen.