Hier ein paar lustige Sachen, die ich in Gesprächen mit anderen Campern und Rangern in Erfahrung bringen konnte.
Camper Spaß: Gib dem Wagen nen Namen
Kürzlich hab ich darüber geschrieben, dass wir unseren Wohnwagen “Wolly” genannt haben und hinzugefügt, dass uns vermutlich nicht zu helfen ist. Ist ja schon bisschen schräg vielleicht 🙂 Wie sich heraus stellte, machen das allerdings viele andere auch.
Wir trafen Carol und Graham, die bereits seit etwas über 2 Jahren unterwegs sind (5 Jahre sind geplant). Gestartet sind sie direkt als sie in Rente gingen, was ich ja ne tolle Idee finde. Ihr Geländewagen heißt Henry (ist schließlich ein Ford) und ihr erster Wohnwagen hieß Jake. Da sie befürchtete, dass Jake es nicht mehr lange machen würde, ständig abseits der befestigten Straßen zu fahren, bestellten sie sich einen neuen Wohnwagen bei Bushtracker. Also musste ein neuer Name her; beginnend mit “B” (natürlich!). Die beiden haben auch einen Blog: “Abenteuer von Henry und Blake mit Carol und Graham”.
Während unserer “Kreaturen der Nacht” Wanderung (kostenloses Angebot am Mt. Field Nationalpark) haben wir ein älteres Paar kennen gelernt, die auch seit ihrer Rente auf Reisen sind. Für Tasmanien haben sie 6 Monate eingeplant; ihr Geländewagen heißt “Bob” und ihr Wohnwagen “Pu”. Ich sagte sofort: “Ah, wie Pu der Bär” (Winnie the Pooh), aber sie fügte hinzu, dass sie ihn so genannt haben, weil er ihnen nur Ärger machte. Sie meinte wohl “Poo” nicht “Pooh” – also englisch für 💩.
Gib auch anderen Dingen nen Namen – und mach Bilder von ihnen
Meine Wanderschuhe heißen “Reinholds” (benannt nach Reinhold Messner) und sogar meine Trekkingstöcke haben Namen. Während einer super anstrengenden Wanderung in Neuseeland (Roberts Point Track at the Franz Josef Glacier), bin ich so sauer geworden, weil ich ständig weg gerutscht bin, dass ich Marcel an Tom im Abspann von Tom & Jerry erinnerte.
Selbstverständlich heißen meine Trekkingstöcke jetzt Tom und Jerry. Ein anderes Beispiel ist Marknuß; die Walnuss, die wir zum Abschied von unserem Freund Magnus bekommen haben und die ich unbedingt mit auf unsere Reise nehmen wollte. Leider war das für ihn ne recht kurze Reise, Marknuß ist nämlich in Sydney eines gewaltsam Todes gestorben (Ich bin drauf getreten! ?).
Als wir in Sydney ankamen, erwarteten uns ja ein paar Gastgeschenke (siehe hier), inklusive zwei Stofftiere. Wie du wohl schon bemerkt hast, haben Marcel und ich haben ja nun irgendwie die Angewohnheit unseren Stofftieren, Pflanzen, Fahrzeugen, etc. Namen zu geben und so brauchten die beiden natürlich auch einen. Hugo hat uns geholfen und so nannten wir sie Skippy und Rocky, und fingen an, sie in unsere Reisefotos mit einzubeziehen.

Skippy und Rocky auf Mount Wedge
Wie auch immer, wir dachten schon, dass das schon ein bisschen beknackt ist, aber weit gefehlt. Wir sind nämlich nicht alleine ?
Wir haben ein weiteres Paar getroffen, die ihre Rente auch mit Reisen verbringen (scheint echt ein Trend zu sein hier). Als sie ihren 2 Jahres Trip gestartet haben (den sie voraussichtlich auch verlängern werden), bekamen sie von einer Freundin einen Gartenzwerg: Rodney. Für die ersten sieben Monate kam Rodney überall mit hin – und er war jetzt nicht gerade ein kleiner Gartenzwerg, sondern mit Bäumen, ner Bank und allem drum und dran. Als sie zwischendurch dann mal zu Hause waren, “wollte” Rodney wohl doch lieber dort bleiben. Die Freundin bemerkte erst drei Monate später, dass Rodney in keinem der Bilder auf Facebook mehr zu sehen war. Fand sie wohl nicht so toll… Eigentlich sollte Rodney nämlich bis ins Gartenzwergdorf reisen und dort bleiben. Und das ist kein Witz! In Westaustralien gibt es tatsächlich ein Gartenzwergdorf Gnomesville, wo Menschen ihre Gartenzwerge hinbringen. Na ja, wer weiß – vielleicht ist Rodney ja doch eher ein Einsiedler, nicht gerne in Gesellschaft und hatte echt Heimweh? ?
Übrigens… wie ich heraus fand, als ich ihren aktuellen Beitrag las, werden die bereits erwähnten Graham und Carol auf ihrer Reise auch von einem Stofftier begleitet: Yum Yum. Und wie bei Marcel, der Skippy und Rocky mitnimmt, wenn er ohne mich wandern geht, ist Yum Yum bei Grahams Wanderungen dabei.
Touristen Dummheiten
(oder: Wie man für den Darwin Award nominiert wird)
Während einer der Morgenbesprechungen im Mt. Field Nationalpark erzählte uns Brendan, der verantwortliche Ranger, von vielen interessanten Strecken im Park. Eigentlich hat jeder ja schon mal davon gehört, wie Leute sich auf Google Maps verlassen und dann in einen Fluss navigiert werden. Wie wir von Brendan erfuhren, vertrauen einige Google Maps immer noch so sehr, dass sie sich offenbar nicht noch über andere Quellen informieren. Und hier geht es nicht um die Navigation, sondern darum, die Streckendauer zu berechnen.
Brendan erzählte uns von einer sehr schwierigen Strecke, die oft mit dem Mount Everest verglichen wird (bin mir nicht mehr ganz sicher, aber es könnte der Federation Peak gewesen sein). Brendan hat 8 Stunden gebraucht, obwohl es nur 2,3 km waren und – wie er grinsend hinzufügte – man mit dem Hubschrauber nur ein paar Sekunden braucht. Ein paar Touristen aus Südamerika haben sich ausgerüstet mit vier Einkaufstüten und billigen Plastikregenjacken aufgemacht, weil sie auf Google Maps gesehen haben, dass es nur ne Stunde dauert. Am Ende litten sie an Unterkühlung und mussten vom Hubschrauber gerettet werden. Laut Brendan wurde der Track wohl nun so beliebt, weil jemand auf Instagram Fotos vom Gipfel geteilt hat. Und ja – die geretteten Touristen aus Südamerika waren tatsächlich dort, um “schnell” Fotos für Instagram zu machen.
Apropos Instagram: Scheinbar jagen Touristen für ein gutes Foto sogar Tiere mit einem Selfie-Stick. Das muss so schlimm gewesen sein, dass Menschen die nach Maria Island auf Tasmanien kommen, jetzt aufgefordert werden den Maria Island Eid abzugeben. Mit dem Eid schwört man den Wombats, dass man sie weder mit Selfie-Sticks jagt, noch ihren Babies zu nahe kommt. Dass man dazu ein Schild oder einen Eid braucht. ??♀️
Während unseres “Nachtkreaturen” Spaziergangs, hat uns die Ringerin Hannah erzählt, dass sie allein an dem Tag drei Schlangen gesehen hat. Sie fügte eine Anekdote über ein paar französische Touristen hinzu, die ihr und anderen Touristen stolz erzählten, dass sie eine Schlange gesehen haben und ihr eine ganze Weile bis hin zum Fluss gefolgt sind. Sie waren ganz enthusiastisch und wunderten sich, warum die anderen so seltsam reagierten. Na ja, wenn man in Tasmanian ist, sieht man vermutlich einer der drei dort heimischen Schlangen und es sind alles Giftschlangen!
Aber ich muss auch schon ehrlich sein… Als ich meine erste Tiger snake gesehen habe, hab ich auch nicht das gemacht, was man mir vorher gesagt hat (nämlich: Stehenbleiben und NICHT bewegen), sondern hab meinen Schritt beschleunigt. Glücklicherweise hatte dieses Exemplar auch Angst vor uns und hat sich schnell vom Acker gemacht.